Sarah-Rebecca Gerstner will als Wachrüttlerin die Leute unterhalten, denn sie hat ein klares Ziel vor Augen: sie und ihr Team von RideMyUnicorn! wollen den „Green-Lifestyle“ präsentieren. Um die Menschen mit dem nachhaltigen Lebensstil in Verbindung zu bringen, hat sich das netzwerkbasierte Kreativ-Kollektiv RideMyUnicorn! auf konzeptionelle Inhalte für Social-Media-Maßnahmen, die Erstellung und Produktion von Web-TV-Formaten wie beispielsweise Miniserien, Reportagen und Videoblogs spezialisiert. Auf ganz unterschiedliche Weise werden so verschiedene Themenfelder behandelt. Besonders am Herzen liegt den Machern die Themenwelt des „Veganismus“, so werden Bereiche wie Mode, Reise, Mobilität und Ernährung vorgestellt. Sarah-Rebecca versprüht vor der Kamera Elan, Temperament und Lebensfreude. Sie berichtet nicht nur, sondern packt auch gerne selbst mit an, probiert alles selbst aus. Grund genug für uns, euch diese Power-Frau vorzustellen.
Liebe Sarah,
du selbst verstehst dich als Wachrüttlerin, die unterhalten will. Was tust du, um die Leute zu mobilisieren ihren Lebensstil zu ändern?
Erst einmal stehe ich ja nicht alleine auf weiter Flur. Die RMU! ist ein Zusammenschluss von Kreativen, die alle zu diesen Themen einen ganz individuellen Ansatz finden. Ich kann also nicht für alle sprechen. Aber: Was uns alle vereint, ist der Wille, die Welt ein wenig zu retten, besser und effizienter zu gestalten. Jeden Tag ein bisschen. Stück für Stück.
Beim Thema „Green Lifestyle“ ist es mir persönlich wichtig, neben Umwelt- & Gesundheitsaspekten, auch den Spaß-Faktor rüberzubringen. Ich möchte nicht da draußen mit erhobenem Zeigefinger umhergehen und die „Übeltäter“ anklagen, die sich vermeintlich „nicht grün genug verhalten“.
Es geht mir einfach darum, dieses alte Klischee des „Öko-Verzicht-Stempels“ aus der Welt zu schaffen und den Leuten zu zeigen, dass jeder ein „moderner Öko“ sein und dabei auch noch richtig Spaß haben kann. Wenn ich meinem Umfeld beispielsweise ganz unaufgeregt zeige, dass meine Ernährung viel spannender geworden ist seitdem ich vegan lebe (z.B. durch Kochabende, gemeinsame Besuche in veganen Cafés/Restaurants etc.), dann bin ich mir sicher, dass die ein oder andere Person vielleicht die Scheu/Vorurteile vor dem Veganismus verliert und dadurch einfach mal über den eigenen Tellerrand hinausschaut…(Nur weil ich Veganer bin, muss ich ja nicht gleich zum Lachen in den Keller gehen!)
Denn wenn Leute mir sagen „Du kannst die Welt nicht verändern“ – sage ich: „STOPP!“. Mit jeder Konsumentscheidung tue ich was. Schlussendlich entscheidet mein Portemonnaie doch drüber, wie ich beispielsweise zu Tierhaltung stehe.
Im nächsten Schritt will ich, wollen wir, Firmen, Verbände, Projekte mit ihrer tatsächlichen Zielgruppe zusammenbringen. Und das schaffen wir über Kommunikation. Hier greifen die unterschiedlichen Ideen von unseren Leuten aus Film, Werbung und Marketing, um genau diese strategisch und visuell zu untermauern. Es nützt uns auch nichts nur im eigenen Sud der Szene herumzustochern. Wir müssen Themen, wie Tierschutz, Ernährung und Umweltschutz mitten in die Gesellschaft tragen. Dies möchten wir aber mit Leidenschaft und Spaß umsetzen.
Wer hilft dir dabei, das Bewusstsein für Green Lifestyle zu erhöhen?
Ich schaue mir die Gesellschaft an und lege mein Ohr sozusagen auf diese Schiene, beobachte Trends. Denn „Green Lifestyle“ heißt nichts anderes als „Bewusstsein“. Ich muss mir darüber bewusst werden, in was für einer Welt ich leben möchte. Da hat ja jeder seine Eckpfeiler.
Generell versuche ich mich den Themen immer „spielerisch“ zu nähern und das bedeutet für mich auch viel zu recherchieren (dafür brauch ich das Internet genauso, wie die Meinung meiner Mutter oder des Zeitungsverkäufers an der Ecke), einfach mal machen. Das kann vom Lesen aktueller Zeitungsartikel über die Teilnahme an einem traditionellen Brot-Back-Kurs bis hin zu einem Besuch einer veganen Modenschau alles sein. Auf unserer Facebook-Seite haben wir beispielsweise eine Rubrik „Vegan unterwegs in….“, in der wir uns sozusagen als „Vegane Restauranttester“ aufmachen und in den unterschiedlichsten Städten und Regionen das vegane Angebot probieren. Natürlich ist da Berlin, als Standort unseres „RideMyUnicorn!“- Universums, wie ein Bonbon-Laden für ein kleines Kind. Hier kann ich 101% so leben, wie ich will. Wer mir dabei hilft? Na klar, schätze ich Kontakte zu tollen Leuten, die sich für Zero-Emission interessieren, sich tierleidfrei ernähren oder sich gegen Lebensmittelverschwendung einsetzen. Aber mir ist es natürlich im Gesamtdialog auch extrem wichtig, was z.B. meine Freunde oder unsere Regisseure, wie Olav F. Wehling oder Nikias Chryssos, zu der Sache sagen. Wichtig finde ich dabei außerdem, dass wir nicht gegeneinander arbeiten oder uns als Konkurrenz betrachten, sondern gemeinsam unser „grünes Ziel“ verfolgen. Ich würde sagen, da ist Kommunikation der Schlüssel. Ich rede mit allen, schau es mir an und versuche mit anzupacken.
Euer Kreativ-Kollektiv trägt den Namen RideMyUnicorn!. Was wollt ihr mit diesem außergewöhnlichen Namen ausdrücken?
Das Einhorn als Fabelwesen steht für unsere Wünsche, die wir in die Welt hinaustragen wollen. Wir sind kein geschlossener Club. Jeder, der gute Ideen und Power hat, kann mitreiten. RideMyUnicorn!, wer möchte nicht auf einem edlen, seltenen Tier reiten? Er/sie muss halt edel in seiner/ihrer Seele sein… Aber: Es ist kein Klein-Mädchen-Traum… (lacht) Unser „Unicorn“ ist schon auch angriffslustig und würdevoll.
Bei der Produktion eurer Videos unterscheidet ihr euch bei der technischen Aufmachung von anderen Beiträgen auf YouTube. Was sind eure Stilmittel, auf die ihr bei der Produktion wert legt?
Tun wir das? Hahaha. Danke! Also wir sind jetzt seit knapp einem Jahr auf dem Markt und bisher arbeiten wir zu 99% dokumentarisch. Unsere Unicorns sind alles Kreative, auch aus dem Spiel- & Werbefilmbereich, da macht man nicht einfach mal „schnell, schnell“. Eine hochwertige Qualität der Videos ist für uns super wichtig, aber wir möchten auch immer den authentischen, „echten“ Blick bewahren und nicht einfach etwas „Glattgebügeltes ohne Herz“ produzieren.
Wir möchten auch potenziellen Kunden zeigen, dass das (#Neuland)- Internet noch jede Menge tolle Möglichkeiten an unterschiedlichsten Erzählweisen bietet. Da ist sicherlich eine Menge zu erwarten….Warum nicht eine vegane Web-Soap? Warum kein Vegan-Tinder? Aber…. warten wir ab. Das ist alles Zukunftsmusik. Was uns, glaube ich, unterscheidet: Wir leben & lieben es! Also, das Filmemachen und das Handwerk…
Inhaltlich präsentierst du in deinen Videos sehr unterschiedliche Charaktere und Themen. Was inspiriert dich? Wie suchst du dir deine Themen aus?
Naja, erst einmal suche ich nach echten Charakteren, die auch über den Tellerrand hinaus schauen. Dafür schaue ich mir sehr viel an, halte einfach Augen und Ohren offen. Wir haben z.B. einen sehr schönen Teaser mit der großartigen Köchin „Oh Sophia“ gedreht.
Da haben wir im Vorfeld geschaut, welche spannende Persönlichkeit hierfür am besten die „Kochschürze anzieht“. Und Sophia hat uns schnell überzeugt, weil sie nicht nur toll und bunt kocht, sondern einfach auch „echt“ ist. Sie hatte glücklicherweise auch Lust auf den Dreh und so ist dann ein schöner, kleiner Film entstanden. So etwas ist dann natürlich richtig cool…. Wichtig ist mir dabei aber, dass es bei diesen Themen schon auch um gesamt-gesellschaftliche Veränderungen geht und die erreichen wir, meiner Meinung nach, nur, wenn wir uns aus einer gewissen Komfortzone heraus bewegen und außergewöhnliche Ideen entwickeln und nicht nur die „Szene“ selber verfilmen. Und ich glaube, dass sich da gerade etwas ändern lässt.
Was mich inspiriert? Ich finde einfach Leute toll, die vom Kleinen ins Große denken und den Mumm haben, selber was anzupacken.
In einer Rubrik auf Eurem Youtube-Channel präsentiert ihr die „Unicorn Superheros!“. Was definiert einen „Unicorn Superhero!“? Und wer gehört dazu?
Unsere „Unicorn Superheroes!“ kann man sich wie eine schlagkräftige Gang des „Green Lifestyle“ vorstellen. Das sind alles Personen, die eine Vision haben, die auch was anpacken und nicht nur drüber reden.
Man kann sie auch als unsere Opinion-Leader beschreiben, die bereit sind, das Einhorn zu reiten.
Würdest du dich selbst als „Unicorn Superhero!“ bezeichnen?
Hm. Wenn man sich dafür entschieden hat sehr bewusst zu konsumieren, merkt man doch immer wieder, dass man in gewisse Fallen reintappt. Auch ich lebe immer noch auf (m)einer Art „Öko“-Baustelle, in einem „grünen Prozess“ sozusagen. Beispielsweise versuche ich meinen Plastikverbrauch zu minimieren, aber manchmal…na klar! Ich versuche regional zu essen, mein Lieblingsbrotaufstrich heißt aber Avocado… Das soll heißen, dass ich natürlich auch nicht ausschließlich ökologisch perfekt lebe. Aber ich hoffe, dass ich trotzdem schon auf dem besten Weg bin, ein „Unicorn Superhero!“ zu werden (lacht).
Was genau ist deine Motivation über nachhaltige Themenfelder zu berichten?
Wir sind Medien-Experten („Machen sie Platz – ich bin von den Medien“), aber auch „Trend-Detektive“ des „Green Lifestyle“. Unsere Projekte setzen wir auch immer mit einer Mischung aus Herzblut und Leidenschaft um. Und deswegen ist die Motivation dahinter ganz einfach: Wir schaffen Inhalte für Labels, Firmen und Projekte, die relevant und zeitgenössisch sind und die wir auch selber cool finden können.
Du fragst deine „Unicorn Superheros!“ in den Interviews, wie sie sich eine ideale Welt vorstellen. Wie sieht denn eine ideale Welt deiner Meinung nach aus?
Inspirierend, verantwortungsvoll, kooperativ, fair, sexy – ein bisschen wie Alice als Einhorn im veganen Schlaraffenland.
RideMyUnicorn! bietet Content nicht nur über Videobeiträge, sondern auch über Facebook. Welche Inhalte verbreitest du auf Facebook und warum?
Unser RMU!-Content soll Lesern und Zuschauern „Konsumbewusstsein“ auf eine unterhaltsame, informative Weise näher bringen und sie im Bestfall zum Nach-/Umdenken anregen. Ein konsumbewusstes Leben ist nämlich nicht unsexy und besteht nicht aus Verzicht. Facebook hat natürlich auch die tolle Möglichkeit der Multiplikation und deswegen nutzen wir es zum Einen als interne Mind-map und zum Anderen als eine Art Plattform mit Tipps und Tricks des konsumbewussten Lebensstils – natürlich mit schönen Fotos bei Rubriken wie „Vegan unterwegs in…“ mit kurzen Restaurantkritiken, eigenen Rezepten der RMU! zum Nachkochen, aktuelle Presse-Themen und kurzen Berichten über z.B. Veranstaltungen aus der „Green Lifestyle“-Szene.
Natürlich müssen und wollen wir als „Medien-StartUp“ auch in andere Richtungen wachsen, da sind Facebook und YouTube sozusagen Teil unserer ersten Schritte.
Was sind die zukünftigen Projekte für RideMyUnicorn!?
Wir möchten auch zukünftig unsere positivistische Kommunikation beibehalten, die den Konsumenten unseres RMU!-Contents einen Handwerkskoffer voller alternativer Handlungsmethoden in den Schoß legen soll. Das kann zukünftig durch dokumentarische Web-Formate, aber beispielsweise auch mal durch eine Kolumne oder Berichte in einem Blog oder im Print-Bereich passieren. Wir träumen aber auf jeden Fall von fiktionalen Geschichten. Nicht umsonst haben wir auch ziemliche „funky“ Regisseure unter unseren Fittichen. Und wir wollen unbedingt ein dokumentarisches „Wolfsprojekt“ in 2015 verwirklichen. Das wäre für uns definitiv ein Herzensprojekt, was damit in Erfüllung gehen würde!“Sarah-Rebecca Gerstner von #RidyMyUnicorn! im Interview“
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Generell suchen wir spannende Produkte und Projekte, die wiederum nach einzigartiger Kampagnenarbeit suchen. Es bleibt also spannend. 2015 kann kommen!
Liebe Sarah, es war mir eine große Freude, dich zu interviewen und ich wünsche dir und deinen Kollegen von RideMyUnicorn! von Herzen alles Gute.
Weitere Informationen zu RidyMyUnicorn! findet ihr bei Facebook und YouTube. Wer mehr über Sarah erfahren möchte, für die lohnt sich ein Blick bei kick. management.