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Regionale Produkte: Die bessere Alternative?

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Das Jahr kann uns durch saisonale Produkte aus der Heimat abwechslungsreiche und vielfältige Speisen auf die Teller zaubern. Obst und Gemüse aus Deutschland haben jedoch einen Nachteil: Sie weisen eine schlechtere Ökobilanz auf als Produkte aus Übersee oder Nachbarländern.

Warum weisen regionale Produkte eine schlechte Ökobilanz auf?

Regionale Produkte erfreuen sich einer immer größeren Beliebtheit. Doch der Gedanke, dass hier etwas Gutes für Land und Klima getan wird, ist oftmals fehl am Platz. Denn Obst und Gemüse aus der Region weisen eine hohe CO2-Bilanz auf. Diese ist sogar höher als manche Produkte, die via Schiff oder Flugzeug transportiert werden. Der Grund hierfür ist Kühlung und Lagerhaltung der Speisen.

Diese Tatsache lässt Verbraucher immer häufiger in einen Zwiespalt geraten: Kaufe ich Obst und Gemüse aus Deutschland oder aus dem Ausland?

Was empfiehlt die Verbraucherzentrale?

Die Verbraucherzentrale Bayern empfiehlt beispielsweise, dass Äpfel nur während ihrer Erntezeit bis Frühsommer gekauft werden sollen. Hier liegt sogar eine schlechtere Ökobilanz vor als bei Früchten aus Chile oder Neuseeland. Der Grund: Die langfristige Lagerung wirkt sich wie der Transport über die Weltmeere aus.

Entscheidet die Art der Produktion und Lagerung über das Klima von morgen?

Von der Gesamtproduktion von Treibhausgasen lassen sich 20 Prozent auf die Verarbeitung und Zubereitung von Nahrungsmitteln zurückführen. Gerade das deutsche Ernährungsumfeld zeichnet sich stark durch den Einsatz von Milchprodukten und Fleisch aus. Statistiken zufolge wird heute doppelt soviel Fleisch gegessen wie noch vor einhundert Jahren.

Dabei sollte nicht unerwähnt bleiben, dass gerade die Energiebilanz von Nutztieren schlecht ist. Das von den Tieren ausgestoßene Methangas wirkt 21-mal schädlicher für die Umwelt als CO2, da es ein enorm hohes Treibhauspotenzial aufweist.

Was kann Treibhausgase nach oben treiben?

Wenn es um die Klimabilanz geht, sind Vegetarier ihren Mitmenschen bereits einen großen Schritt voraus: Sie produzieren weitaus weniger Treibhausgase bei ihrer Ernährung. Für die ganze Gesellschaft ist es förderlich, Ernährungsgewohnheiten in Bezug auf tierische Produkte leicht zu verändern.

Ein gutes Beispiel für diesen Wandel ist in Italien zu beobachten. Dort liegt der Anteil von tierischen Produkten innerhalb der Nahrung bei 25 Prozent. Als mediterrane Diät kann sich der Trend bezeichnen lassen, der besonders Gemüse, Obst und Kohlenhydrate in den täglichen Ernährungsplan integriert und die Emissionswerte sinken lässt.

Möglichkeiten zur Reduzierung der Emissionswerte

Kennzeichnungssystem für klimafreundliche Produkte

Die Kennzeichnungspflicht wird in der Politik sehr kontrovers diskutiert. Während einige Politiker glauben, dass die zusätzliche Etikettierung zur Verwirrung der Konsumenten beiträgt, argumentieren andere mit einer Informationspflicht und verweisen auf die positive Resonanz aus England.

In England werden Produkte bereits mit einem „Klimalabel“ ausgezeichnet, das dem Konsumenten schnell Auskunft darüber gibt, wieviel CO2 für die Herstellung der Produkte aufgebracht werden musste.

Bessere Herkunftsbezeichnung für die Produkte

Für Konsumenten ist es oftmals nahezu unmöglich herauszufinden, woher seine gekauften Produkte kommen. Eine pflichtgemäße Herkunftsbezeichnung würde den Interessierten schnell und einfach informieren.

Was kann jeder Einzelne für sich und das Klima tun?

“Produkte aus Übersee oder der Region? Was ist die bessere Alternative?“

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Grundsätzlich kann es helfen, seine Ernährungsgewohnheiten kritisch zu hinterfragen. Müssen zum Beispiel Erdbeeren ganzjährig auf unserem Speiseplan stehen? Anstatt beim Obstkauf auf importierte Waren zurückzugreifen, sollten die Verbraucher der jeweiligen Saison entsprechend Früchte aus der Umgebung auswählen.

Das hilft nicht nur der Umwelt, sondern gestaltet unsere Ernährung automatisch abwechslungsreicher und kreativer.