Wenn Großstädter sich ihren Acker suchen

Ackerland, hecktarweise. Mit Schaufel, Schubkarre und Handpflug pilgern Familien und Freundeskreise im Sommer auf städtische und suburbane Pflanzflächen und jäten, zupfen und ernten mit Freude. Stunden später geht’s mit Kisten voll Rettich, Salat und Tomaten nach Hause. Jede Parzelle sieht anders aus, mal mit einem Zaun, mit Stöckchen oder gar nicht vom Rest des Ackers getrennt. Das alles ist oftmals Bio. Teilweise sogar Bioland, Biokreis oder Demeter und kommt ohne Herbizide, Pestizide, lange Transportketten und Marketingkosten aus. Subsistenzwirtschaft wie im Mittelalter erobert sich die Landschaft zurück.

Das Beispiel Ackerhelden.de:

An dreizehn Standorten werden vorbepflanzte Äcker bereitgestellt – zusammen mit Geräten, Wasser, Pflanzen, Saatgut, Informationen und Kontakten. Der eigene Bauernhof ist dann 40 oder 80 Quadratmeter groß und kostet Stand 2014 ab 248 Euro im Jahr. Für das nächste Jahr gibt es ein Vorkaufsrecht für den Acker. Die Helden verzichten auf Abonnements und Mehrjahresverträge.

Das eigene Stück Ackerland ist ein Traum, der seit Jahren für immer mehr Menschen in Erfüllung geht. In unserer Heimat Köln betreibt der Anbieter Gartenglück seit 2005 die Äcker – und gibt sie von Mai bis November an Hobby-Landwirte ab. Die Ernte kann dann schon mal einige hundert Euro wert sein. Damit ist das Ackersharing-Prinzip eine echte Alternative zum teuren Einkauf beim Bioladen.

Welche Konzepte gibt es:

• Eigener Schrebergarten oder Ackermiete
• In der Stadt oder im Umland
• Jährliche Pacht oder Mitgliedschaft
• Eigener Bepflanzung oder Ackervorbereitung durch einen Bauern / die Kommune
• Finanzielle oder aktive Beteiligung an Stadtgartenprojekten anderer
• Teilnahme an Ernteinitiativen der verschiedenen Sharing-Landwirte

Was bringt es:

• Lokales, kontrolliert angebautes Obst und Gemüse
• Kenntnisse landwirtschaftlicher Grundlagen für die ganze Familie
• Garantierte Qualität durch Zertifizierungen oder eigene Kontrolle
• Eine auf Nachhaltigkeit und Kooperation angelegte Gemeinschaft (von der Urlaubsvertretung bis zum Mundraub gibt es viel zu besprechen)
• Einen Wandel von Bewusstsein und Lebensstil

Was kostet es:

• Zwischen einer und drei Stunden Zeit die Woche
• Stand 2014: Ab 150 Euro im Jahr, teilweise sehr unterschiedliche Konditionen

Welche Anbieter gibt es: