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Gesund durch den Herbst mit Ingwer

Ingwer ist gut für die Gesundheit. © Maya Kruchankova @ shutterstock.com

Wenn sich die Blätter bunt färben, der Wind laut pfeift und die Temperaturen sinken, dann kann offiziell vom Herbstanfang gesprochen werden. Neben den positiven Faktoren bringt diese Jahreszeit den Menschen auch jedes Jahr viele Erkältungen. Es wird wieder geschnupft und gehustet. Wer trotz des schlechten Wetters fit bleiben will, muss sich nicht mit teuren Medikamenten eindecken, doch es reicht der Gang in die Gemüseabteilung. Denn was die Chinesen bereits im 6. Jahrhundert v. Chr. wussten, bestätigen auch Forscher der westlichen Medizin heute: Ingwer besitzt bioaktive Wirkstoffe und bringt uns gesund durch den Herbst.

Die Geschichte des Ingwers

Ingwer wird bereits seit über 4000 Jahren von Menschen als Heil- und Würzpflanze genutzt. Zunächst wurde die Knolle von Chinesen und Indern entdeckt, später von Alexander dem Großen nach Europa gebracht. Die Römer waren so begeistert von der neuen Wunderpflanze, dass die Legionäre auf ihren Feldzügen Ingwer bei sich trugen. Im Mittelalter sind es vor allem die Mönche, die den Ingwer zur Heilung einsetzen. Die Frauen im Mittelalter schätzten das Gewächs, um ihre Speisen zu würzen.

Im 16. Jahrhundert gelangt die Wunderknolle dann in die “neue Welt”. In Ländern wie beispielsweise Jamaika entstanden durch das Klima völlig neue Ingwerarten und viele neue Gewürze. In den 60er Jahren gelang der Ingwerpflanze ihr Comeback in Deutschland, was auch dem Boom an chinesischen Restaurants zu verdanken ist. Doch schnell beweist der Ingwer, dass er mehr kann als nur würzen. Seit einigen Jahren beschäftigt sich die Medizin intensiv mit den Wirkstoffen der Knolle. Seitdem belegen zahlreiche wissenschaftliche Studien die heilende Wirkung der Pflanze.

Anbau und Zucht des Ingwers

Ingwer wird heute hauptsächlich in Indien, China und Nigeria angebaut, wobei die Inder ihren gezüchteten Ingwer nur für die Deckung ihres Eigenbedarfs nutzen. China ist der größte Exporteur und beliefert die Welt mit der beliebten Knolle. Doch der Ingwer muss nicht extra aus China eingeflogen werden, er kann auch aus dem heimischen Blumentopf stammen.

“Gesund durch den Herbst und Winter mit #Ingwer.“

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Ab Februar/ März sollte die Ingwerwurzel in nährstoffreiche Anzuchterde gepflanzt werden. Um die Wurzel zu kultivieren, kann eine Knolle aus dem Supermarkt in fünf Zentimeter große Teile mit Vegetationspunkt geschnitten und in einen Topf gegeben werden. Diesen nur minimal mit Erde bedecken (ca. 2 Zentimeter). Danach sollte die Erde leicht befeuchtet werden. Damit die Wurzel gut keimt, sollte der Topf mit einer durchsichtigen Plastikhülle umspannt werden, denn es soll Luftfeuchtigkeit gebildet werden. Der Keimling sollte an einem möglichst warmen Platz gestellt werden (mindestens 20 Grad Raumtemperatur), ohne direkte Sonneneinstrahlung. Allerdings wird der erste Spross einige Wochen auf sich warten lassen, doch wenn es soweit ist sollte die Plastiktüte entfernt und der Spross umgetopft werden. Die Ingwerpflanze sollte dann an einen sonnigen Ort gestellt und während der Wachstumsphase ein bis zwei mal gedüngt werden. Im Herbst (ca. Oktober) können gelb verfärbte Blätter erkannt werden. Danach kann die Ingwerwurzel aus der Erde gezogen werden und verarbeitet werden.

Ingwer zum Würzen von Speisen

Die Ingwerknolle verleiht vielen Gerichten ein aromatisches, würziges und leicht scharfes Aroma. Es passt hervorragend zu asiatischen Speisen, Suppen und Gemüse. Um die Dominanz der Ingwernote in den Gerichten zu reduzieren empfiehlt es sich, den Ingwer nur kurz mit den anderen Zutaten anzubraten und danach zu entfernen. Doch nicht nur bei der Zubereitung von herzhaften Speisen findet die Ingwerknolle Anwendung, auch süße Produkte wie

können durch den Ingwer verfeinert werden.

Die heilende Wirkung der Ingwerpflanze

Folgende Krankheitsbilder können mit Hilfe der Ingwerwurzel behandelt werden:

Die Ingwerknolle ist wohl das erste Medikament, dass keine Nebenwirkungen hervorruft und hilft auf ganz natürliche Weise gegen eine Vielzahl von Beschwerden. Die Wunderknolle besteht aus rund 160 Inhaltsstoffen wie Eisen, Vitaminen, Kalzium, Kalium, Natrium, Phosphor und verschiedenen ätherischen Ölen.Häufig werden diese ätherischen Öle in der Aromatherapie eingesetzt, um Atemwegserkrankungen zu behandeln. Ein weiterer Bestandteil der Ingwerpflanze ist der Scharfstoff Gingerol. Diesem Wirkstoff wird eine besonders positive Wirkung auf den menschlichen Körper nachgesagt, da er anti-krebserregend und antientzündlich wirken soll. Darüber hinaus wird Gingerol auch bevorzugt bei der Behandlung von Magenproblemen eingesetzt. Getrockneter Ingwer und auch Ingwerpulver fördert die Produktion der Magensäure und regt die Verdauung, den Stoffwechsel und die Durchblutung an.Die verstärkte Durchblutung beugt Thrombosen und Schlaganfällen vor. Besonders zu empfehlen ist die Wunderknolle auch, um diversen Formen der Übelkeit entgegen zu wirken. So hilft Ingwer gegen Seekrankheit, Reisekrankheit, postoperativer Übelkeit und auch bei der bekannten Schwangerschaftsübelkeit. Allerdings sollten schwangere Frauen den Ingwer in Maßen konsumieren, da große Mengen vorzeitige Wehen hervorrufen könnten. Allgemein wirkt die Wurzel schmerzlindernd und stärkt allgemein die Fortpflanzungsorgane.

Zubereitung des Ingwertees

Besonders beliebt ist der klassische Ingwertee. Alles was man zur Zubereitung benötigt ist eine frische Ingwerknolle und heißes Wasser. Der Ingwertee kann das bestmögliche Potenzial aus der Ingwerwurzel herausholen. Der einfache Aufguss der Ingwerwurtzel bzw. des Ingwerpulvers wird als Ingwerwasser bezeichnet.

Wer ein bisschen Abwechslung bevorzugt, kann sich den Tee selbstverständlich dem eigenen Geschmack anpassen.

Ingwer-Rezept Nr. 1: Anregender Ingwertee

Ingwer-Rezept Nr. 2: Erfrischender Ingwertee

Ingwer-Rezept Nr. 3: Erkältungstee nach Ayurveda-Art

Wer im Herbst einer Erkältung vorbeugen möchte, oder schon in der Misere ist die erste Grippe zu behandeln, sollte die Schälmesser in die Hand nehmen und sich schnell einen frischen Ingwertee kochen. Schmeckt lecker und ist gesund.