Wie werde ich eigentlich Veganer und vor allem: Was muss ich bei der Umstellung auf eine vegane Lebensweise beachten?
Lass dir Zeit.
Jeder, der sich für eine vegane Lebensweise entscheidet, sollte sich vor allem am Anfang Zeit nehmen und sich nicht unter Druck setzen. Der erste Weg – sich vegan ernähren zu wollen – ist getan und darauf aufbauend kann die Umstellung Schritt für Schritt erfolgen. Informationsbroschüren, Bücher über Veganismus, besonders auch vegane Kochbücher können helfen, sich über vegane Produkte und ihre Bestandteile zu informieren.
Der Schritt sich vegan zu ernähren ist eine persönliche Entscheidung.
Es kann gut vorkommen, dass das private Umfeld negativ reagiert oder unangebrachte Bemerkungen macht. Sich für eine vegane Ernährungweise zu entscheiden, ist aber ganz und gar reine Privatsache. Stattdessen: Weghören und seinen gewählten Weg gehen.
Mach den Vorrats-Check.
Was befindet sich eigentlich alles in meinem Kühlschrank und in der Vorratskammer? Die Umstellung auf eine vegane Ernährung ist ein guter Anlass, Zuhause gelagerte Lebensmittel auf ihre tierischen Bestandteile zu überprüfen. Dabei hilft es, eine Checkliste anzufertigen und aufzuschreiben, welche Produkte künftig aufgrund ihrer Zutaten nicht mehr in Frage kommen. Dadurch erhält man eine Übersicht von Produkten, für die eventuell Alternativen gesucht werden können. Die Auswahl ist mittlerweile reichlich und man wird verwundert sein, was heutzutage alles selbst hergestellt werden kann. Herauszufinden, ob bei den Produktbeschreibungen keine tierischen Bestandteile verarbeitet worden sind, ist oftmals leichter gesagt als getan.
Eine Auflistung von Abkürzungen mit tierischen Bestandteilen haben wir deshalb für euch hier zusammengefasst: E-Nummern und ihre Bedeutung
Vegane Produkte, die mit „Kann Spuren von Milch oder Eiern enthalten“ gekennzeichnet sind, richten sich an Allergiker. Hier können die Hersteller nicht garantieren, dass bei Produktionsanlagen trotz Reinigung keine Restbestandteile anderer Produkte verarbeitet werden. Die Rezeptur sieht aber keine tierischen Bestandteile vor, sodass die Produkte als vegan betrachtet werden können.
Sind nicht rein pflanzliche Produkte dabei und besteht kein Bedarf sie zu Ende zu konsumieren? Diese Lebensmittel lassen sich hervorragend im Freundeskreis, innerhalb der Familie oder auch bei städtischen Tafeln verteilen.
Koche selbst und frisch.
Am Anfang hilft es, sich intensiv mit verschiedenen Gemüse- und Getreidesorten auseinanderzusetzen. Suche dabei Rezepte aus dem Internet sowie Kochbüchern zusammen und erstelle dir dein eigenes, kleines Kochbuch mit abwechslungsreichen sowie leckeren Rezepte, informiere dich in veganen Foren oder bei Freunden, Kollegen und Familienmitgliedern nach Kochtipps.
Trau dich nach Zutaten zu fragen.
Kann ich als Veganer überhaupt noch auswärts essen? Natürlich. In großen Städten gibt es bereits rein vegane Restaurants und selbst wenn nicht, bieten immer mehr Gastronome vegetarische bis hin zu vegane Gerichte an. Wenn kein veganes Gericht angeboten wird, ist es oftmals kein Problem aus einem vegetarischen Gericht ein veganes zu zaubern. Zudem lassen sich Zutaten beim Koch erfragen und oftmals wird daraufhin ein frisch zubereitetes Essen ganz ohne tierische Produkte angeboten. Bei größeren Veranstaltung mit Essen hilft es, vorab im Restaurant anzurufen und die Frage nach einer veganen Alternative zu klären.
Informiere dich über industrielle Vorgehensweisen.
Wer sich darauf verlässt, dass offensichtlich vegane Produkte auch tatsächlich rein pflanzlich sind, wie zum Beispiel Chips, liegt leider oftmals falsch. Foodwatch hat aufgedeckt, dass Kartoffelgebäck von funny-chips Lab, Schwein und sogar Wild enthält, Frischkäse und Säfte Gelantine. Um ganz sicher zu gehen, ist es hilfreich mit Herstellern in Kontakt zu treten, um Zutatenlisten anzufordern. Auch das Aufrufen von Internetseiten, wie beispielsweise das-ist-drin.de, ist eine hilfreiche Methode sich über Produktdetails zu informieren.
Sei offen für neue Dinge.
Kenn ich nicht, mag ich nicht – wer kennt diesen Spruch nicht. Mit der veganen Umstellung entsteht ein neues Bewusstsein, das heißt vor allem, dass man die eigene Küche neu aufleben lassen sollte, indem neue Produkte und Kreationen ausprobiert werden. Das kann von einer bislang noch nicht probierten Gemüsesorte bis hin zu Getränken und Gewürzen reichen.
Finde Alternativen.
Du möchtest zum Beispiel im Sommer nicht auf Grillen mit Freunden verzichten? Gemüse wie beispielsweise Zucchini und Aubergine lassen sich hervorragend grillen, eine ebenso gute Alternative sind Lupinen- oder Soja-Würstchen. Frischkäse zum Beispiel lässt sich einfach und schnell mithilfe von Sojajoghurt oder auf Basis von Nüssen mit Gewürzen und Kräutern herstellen. Die Produktvielfalt ist groß und viele Online-Shops, Supermärkte sowie Reformhäuser haben Produkte für alldiejenigen, die hin und wieder in den Genuss alt bekannter Produkte kommen wollen. Ganze Kochbücher, Blogs wie Veganguerilla und vegane Suchmaschinen, beispielsweise Captainvegan.org, bieten eine große Anzahl leckerer Rezepte an.
Weitere Tipps zur veganen Lebensmittelumstellung:
Eine tolle Unterstützung bietet zudem PETA auf ihrer Projektseite veganstart.de an. Hier kann sich kostenlos registriert werden und man erhält 30 Tage lang hilfreiche Tipps per Mail zur veganen Umstellung.
Beobachte dein Wohlbefinden.
Beobachte dich und deinen Körper und finde heraus, ob sich das persönliche und gesundheitliche Wohlbefinden verbessert hat.