Wir stellen Umweltblick vor – eine Seite, von der wir viel lernen können

Wir stellen Umweltblick vor – eine Seite, von der wir viel lernen können

Wer die Seite umweltblick.de besucht, erhält Informationen über Ernährung, erneuerbare Energien und wie der Name bereits verrät, über Umweltthemen. Martina Bacher, eine Powerfrau und Gründerin der Seite, informiert ihre Leser dabei auch über Palmöl, sei es im Essen oder in Produkten, wie beispielsweise in Kosmetika und Reinigungsmitteln. Seit Kurzem wurde ihre Seite um das vegane Branchenverzeichnis „Suche Vegan“ erweitert. Das nahmen wir zum Anlass, Martina zu interviewen.

Liebe Martina,

Was ist Umweltblick und wer verbirgt sich hinter der Idee? 

Kurz beschrieben ist Umweltblick ein Portal für Umweltschutz, Ökologie und Nachhaltigkeit, das gebündelt Informationen zur Verfügung stellt. Der Fokus liegt dabei auf Energie und Ernährung.
Da ich Grafik- und Webdesignerin bin, ist es ein Projekt von BACHERDESIGN, meinem Unternehmen. Aufgrund meines Berufes konnte ich das Portal alleine bauen, ausbauen und pflege es bis heute auch alleine. Ohne dieses Wissen hätte ich es aufgrund fehlender Mittel nie geschafft. Oftmals denken die Leute, hinter Umweltblick steckt ein Team. Doch dahinter steckt nur eine Person.

Was hat dich dazu bewegt, dieses Projekt ins Leben zu rufen?

Anlass war das traurige Ereignis von Fukushima 2011. Seit Ewigkeiten bin ich Fördermitglied von Greenpeace und war deswegen gut informiert was Atom-Energie betrifft. Während der Fukushima-Katastrophe fragten mich immer mehr Freunde und Bekannte, da sie mehr wissen wollten, als ihnen damals die gängigen Medien vermittelten. Zuerst verschickte ich Linklisten per E-Mail, doch das wurde recht schnell zu zeitaufwendig, so erstellte ich nach wenigen Tagen eine kleine Webseite mit Links und Filmen im Netz. Da ich in der Vergangenheit schon immer ein Portal machen wollte, lag es nah, dass dies der richtige Zeitpunkt war, um genau das zu realisieren. So setzte ich mich dran und fing an Umweltblick aufzubauen.

Welche Erfolge konntest du mit Umweltblick bislang erzielen?

Umweltblick lief von Anfang an. Die Wochen nach der Katastrophe boten ja auch viel an Informationen, die ich auf Umweltblick bündelte, sodass man nicht lange suchen musste. Über Facebook und Twitter postete ich viel und so wurden die Leute über die sozialen Medien auf Umweltblick aufmerksam. Ich hatte nach zwei Wochen bereits 2000 Leser.

Mit der Zeit kamen dann die erneuerbaren Energien mit dem Thema „den richtigen Ökostrom-Anbieter finden“ dazu. Denn nicht alle, die sich Ökostrom-Anbieter nennen, sind auch wirklich welche. Inzwischen bin ich mit den echten Ökostromern Kooperationen eingegangen. D. h., wird jemand über Umweltblick Öko-Stromkunde, wandert meine Provision entweder komplett oder zum größten Teil an gemeinnützige Organisationen. Denn die Anbieter fördern nicht nur den Ausbau der Erneuerbaren, sondern unterstützen auch gemeinnützige Projekte. Die Seiten zur Atom-Energie habe ich nach dem letzen Relaunch vorerst wieder rausgeschmissen. Ich möchte in Zukunft lieber verstärkt die erneuerbaren Energien kommunizieren – mich somit auf die Alternativen, die es gibt, konzentrieren.

Das Thema Palmöl ist auf deiner Seite ein Dauerthema – Was kannst du uns zu Palmöl sagen?

Es ist bis dato das Highlight von Umweltblick und Umweltblick hat deswegen inzwischen an die 5000 Leser jeden Monat. Zeitweise sind es sogar mehr, je nachdem, ob ein Bericht über Palmöl im TV läuft. Dann rufen mich die Leute sogar an. Viele schreiben mir und bedanken sich für die Listen. Einige unterstützen mich auch und schreiben die Unternehmen an.

Aufmerksam auf dieses Thema wurde ich vor über zwei Jahren. Bei Facebook gab es eine Gruppe, die sich mit dem Thema auseinandersetzte und nach Produkten ohne Palmöl suchte. So entstand die Idee, Produktlisten zu veröffentlichen. Regelmäßig schreibe ich Unternehmen an und lasse mir deren Produktlisten schicken. Mit einigen Unternehmen stehe sich auch in einem sehr netten und offenen Kontakt sowie mit den führenden NGOs, die sich der Palmöl-Problematik angenommen haben.

Das Thema Palmöl ist meines Erachtens eines der wichtigsten unserer Zeit. Für Palmöl werden täglich gigantische Flächen an Regenwald gerodet. Oftmals illegal und mittels Brandrodung. Menschen werden vertrieben und auch getötet. Einzigartige Arten stehen kurz vor dem Aussterben und es werden gigantische Mengen an CO2 freigesetzt. Es ist ein Drama und viele wissen es nicht.

Die Produktlisten „Produkte ohne Palmöl“ auf Umweltblick sollen dem Verbraucher eine Alternative bieten, um auf Palmöl verzichten zu können. Denn der Verzicht ist auch hier, wie beim Veganismus die einzig wahre Lösung, um gegen diese Zerstörung von Umwelt, Mensch und Tier entgegenzuhalten. Dass Verzicht nicht in direkter Verbindung mit Askese steht, sollen die Listen zeigen. Denn in Wahrheit verändert man nur sein Konsumverhalten, indem man manche Produkte eben nicht mehr kauft und sich auf andere konzentriert. Denn der Konsument entscheidet mit, was produziert wird.

Bemerkenswert ist, dass die Unternehmen, die bewusst auf den Einsatz von Palmöl verzichten, vermehrt aus der Bio-Branche kommen und viele von ihnen vegane Produkte anbieten.

Palmöl Umweltblick

Umweltblick wurde durch die Rubik „Suche Vegan“ ergänzt – Was kann der Nutzer alles bei ihr finden?

Alles! (lacht) Ich bin seit zwei Jahren selbst vegan und wie alle von uns immer auf der Suche nach tollen Rezepten, Restaurants, Urlaubsmöglichkeiten, Kleidung, etc. Nachdem meine eigene Linkliste gigantische Form angenommen hatte, kam mir die Idee mit einem veganen Branchenbuch. Denn das gibt es in dieser Form bis dato noch nicht.

Ich habe in den letzten zwei Jahren so viel tolle Menschen kennengelernt, die in ihrer Freizeit mit sehr viel Liebe Rezept-Blogs betreiben, Kochbücher veröffentlichen oder Firmen gegründet haben, die vegane Produkte anbieten. Die meisten mit wenig Mitteln und mit sehr viel Kreativität. Alle diese Menschen möchte ich einladen auf „Suche Vegan“ Platz zu nehmen – mit dem Traum, zusammen das größte vegane Branchenverzeichnis (im deutschsprachigen Raum) zu realisieren.

Auch hier bleibe ich der ursprünglichen Idee treu, Informationen gebündelt zur Verfügung zu stellen: für Interessierte, Neueinsteiger und natürlich auch für die „alten Hasen“.

Suche Vegan

Wie wird das vegane Angebot von deinen Usern angenommen?

Bisher ist die Resonanz sehr gut. Fast alle, die ich anschreibe finden meine Idee gut und und lassen sich eintragen. Erst kürzlich machte ich erneut gezielt Werbung über die sozialen Medien. Die Leser teilten meine Postings über ihre privaten Profile und so meldeten sich auch Leute, die ich gar nicht direkt angeschrieben hatte. Das freute mich besonders.

Suche Vegan ist ja noch recht jung und bisher sind acht Kategorien online. Weitere sind in Planung. Z. B. auch eine eigene Kategorie für Rohkost-Veganer. Und je nachdem, wie viele Einträge es werden, werden die jetzigen Kategorien nochmals unterteilt, damit alles schön übersichtlich bleibt.

Umweltblick habe ich mit einem Content-Management-System erstellt und ist suchmaschinenoptimiert. Gibt man z.B. in den Suchmaschinen „Produkte ohne Palmöl“ ein, wird Umweltblick auf der ersten Seiten der Suchergebnisse mehrfach aufgerufen. Das gleiche Ziel verfolge ich mit „Suche Vegan“. Bisher sieht es sehr gut aus und ich werde an der Optimierung die nächsten Wochen und Monate immer wieder arbeiten müssen, damit wir ganz oben zu finden sind.

Was ist dein bisheriges Herzensthema auf umweltblick.de?

Ehrlich gesagt gibt es DAS oder EIN Herzensthema nicht wirklich. Alle Themen, die auf Umweltblick angesprochen werden, sind Herzensthemen. Ich möchte mit Umweltblick meinen Beitrag zum Umweltschutz und zur Nachhaltigkeit beitragen und natürlich die Menschen informieren und animieren, sich mit diesen wichtigen Themen auseinander zu setzen, denn wir haben nur diesen einen Planeten.

Toll wäre es, wenn Umweltblick noch bekannter werden würde, obwohl ich ehrlich gesagt schon sehr stolz bin an die 5000 Leser jeden Monat erreichen zu können. Schließlich mache ich Umweltblick alleine und das in meiner zeitweise sehr knappen Freizeit.

Ursprünglich war gedacht, Umweltblick über Anzeigen und Brancheneinträge zu finanzieren, sodass ich auf Dauer auch Redakteure bezahlen kann. Es wäre schön, wenn ich ein Team um mich hätte. Zusammen könnten wir noch viel mehr Themen kommunizieren und noch mehr Menschen erreichen. Ja, wenn dann, wäre das ein Herzenswunsch: Ein Team.

Es war schön, dich zu interviewen und einen Einblick in deine Seite zu bekommen. Du hast nicht nur ein Herzenprojekt, sondern bist mit all deinem Einsatz einer unserer Herzensdamen. Vielen, lieben Dank, Martina.

Ich habe Euch zu danken – für die Möglichkeit dieses Interview führen zu dürfen.

Weiterführende Informationen gibt es hier:

www.umweltblick.de

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