Sich vegan zu ernähren ist nicht immer eine einfache Aufgabe. Vor allem industriell hergestellte Waren stellen Veganer und auch Vegetarier vor eine große Herausforderung. Viele Produkte scheinen auf den ersten Blick rein pflanzlich zu sein – das ist auch kein Wunder, wenn auf die Produktbezeichnungen geschaut wird. Hier finden sich beispielsweise viele Zusatzstoffe mit sogenannten E-Nummern, mit denen Kunden in der Regel wenig anfangen können.
Wer sich vegan ernähren möchte, sollte sich daher eine Übersicht tierischer E-Nummern verschaffen.
Folgende Zusatzstoffe können dabei tierischen Ursprung haben:
E 101 – Riboflavin
Mithilfe von Riboflavin wird Vitamin B2 auf tierische oder synthetische Weise gewonnen.
E 120 – Karmin (Naturfarbstoff)
Auf meist tierische Weise wird E120 hergestellt. Dabei werden aus weiblichen Schildläusen rote Farbstoffe gewonnen, indem die Läuse getrocknet, zermahlen und ausgekocht werden.
E132 – Indigotin1, Indigokarmin
Dient als Farbstoff und kann tierischen Ursprung haben.
E163 – Anthocyane
Lediglich pflanzlich, wenn Wein ohne Gelantine oder Hühnereiweiß hergestellt wurde.
E 322 – Lecithin
Lecithin wird aus Ölen von beispielsweise Sonnenblumen oder Raps hergestellt. Es dient dabei als Emulgator, Stabilisator und Antioxidationsmittel. Das Risiko für Veganer besteht bei E322 darin, dass Lecithin aus Hühnereidottern gewonnen werden kann.
E631 – Dinatriumosinat
Kennziffer 631 wird als Geschmacksverstärker eingesetzt und kann, muss aber nicht, vom Tier stammen.
E 901 – Bienenwachs
Durch das Ausschmelzen von Honigwaben wird weißer und gelber Bienenwachs als Trenn- sowie Überzugsmittel gewonnen.
E 904 – Schellack
Wie auch schon der Zusatzstoff mit der Kennzeichnung E901 wird Schellack als Trenn- und Überzugsmittel verwendet. E901 wird dabei nicht aus Honigwaben, sondern aus den Ausscheidungen der Lackschildlaus gewonnen.
E 1105 – Lysozym
Aus dem Eiklar von Hühnereiern wird ein Konservierungsmittel für Käse gewonnen. Neben der tierischen Herstellung kann E1105 auch aus gentechnisch veränderten Organismen produziert werden.
Die Problematik bei Speisefettsäuren besteht darin, dass sie neben dem pflanzlichen Ursprung auch aus tierischen Fetten gewonnen werden können.
So können manche E-Nummern nur selbst bei den entsprechenden Herstellern angefragt werden. Das sind laut das-ist-drin.de folgende Kennziffern:
- E 304 – Fettsäureester der Ascorbinsäure: Ascorbylpalmitat und Ascorbylstearat
- E 432 – Polyoxyethylensorbitanmonolaurat (Polysorbat 20)
- E 433 – Polyoxyethylensorbitanmonooleat (Polysorbat 80)
- E 434 – Polyoxyethylensorbitanmonopalmitat (Polysorbat 40)
- E 435 – Polyoxyethylen-sorbitan-monostearat (Polysorbat 60)
- E 436 – Polyoxyethylen-sorbitan-tristearat (Polysorbat 65)
- E 442 – Ammoniumsalze von Phosphatidsäuren
- E 470 a – Natrium-, Kalium- und Calciumsalze von Speisefettsäuren
- E 470 b – Magnesiumsalze von Speisefettsäuren
- E 471 – Mono- und Diglyceride von Speisefettsäuren
- E 472 a – Essigsäureester von Mono- und Diglyceriden von Speisefettsäuren
- E 472 b – Milchsäureester von Mono- und Diglyceriden von Speisefettsäuren
- E 472 c – Citronensäureester von Mono- und Diglyceriden von Speisefettsäuren
- E 472 d – Weinsäureester von Mono- und Diglyceriden von Speisefettsäuren
- E 472 e – Mono- und Diacteylweinsäureester von Mono- und Diglyceriden von Speisefettsäuren
- E 472 f – Gemischte Essig- und Weinsäureester von Mono- und Diglyceriden von Speisefettsäuren
- E 473 – Zuckerester von Speisefettsäuren
- E 474 – Zuckerglyceride
- E 475 – Polyglycerinester von Speisefettsäuren
- E 477 – Propylenglycolester von Speisefettsäuren
- E 479 – Thermooxidiertes Soja-Öl mit Mono- und Diglyceriden von Speisefettsäuren
- E 483 – Stearyltartrat
- E 491 – Sorbitanmonostearat
- E 492 – Sorbitantristearat
- E 493 – Sorbitanmonolaurat
- E 494 – Sorbitanmonooleat
- E 495 – Sorbitanmonopalmitat
Ihr möchtet euren Bäcker, denn auch hier werden oft tierische Bestandteile verwendet, oder einen Hersteller nach Zusatzstoffen erfragen? Kein Problem. Die meisten Firmen antworten in der Regel zeitnah und ehrlich.
Für eure Fragen könnt ihr beispielsweise folgendes Anschreiben verwenden:
Liebes Team von “Hersteller”,
sind die Zutaten Ihrer Produkte in der kompletten Herstellungsphase, wie auch inhaltlich bis hin zur Etikettierung vegan/tierfrei?
Bei der Herstellung sollten auch die Produktionsmaschinen, die eingesetzt werden, berücksichtigt werden. Oftmals kommt es hierbei zu Verunreinigungen in der Produktionslinie, sodass vegan oder vegetarisch beworbene Produkte als falsch deklariert werden.
Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen. Vielen Dank im Voraus.
Ich bitte Sie meine Daten, die ich hier angeben musste, weder für Werbezwecke zu nutzen, noch an Dritte weiter zu geben.
Herzliche Grüße,
“dein Name”