“Tempeh? Nie gehört.” – und wenn es dann noch auf der Speisekarte im Restaurant steht, fragen sich viele, was das eigentlich ist. In den meisten Fällen wird dann die Bedienung um Rat gebeten, die dann kurz und knapp Tempeh als Sojaprodukt aus Indonesien beschreibt oder mit Tofu vergleicht. Doch Tempeh ist viel mehr als ein Produkt aus Sojabohnen und vor allem kein Tofu.
Was ist Tempeh?
- Erzeugnis aus ganzen Sojabohnen
- Wird mit essbaren Schimmelpilzkulturen beimpft
Wie wird Tempeh hergestellt?
- Sojabohnen werden zunächst gewaschen und geschält
- Anschließend werden sie ca. 24 bis 30 Stunden lang in kaltem Wasser eingeweicht
- Im nächsten Schritt werden die Sojabohnen gekocht, im Anschluss abgekühlt
- Nun werden die gekochten Bohnen mit dem Edelschimmelpilz Rhizopus oligosporus beimpft
- Danach werden sie zwei Tage lang in luftdichte Plastikbeutel verschlossen, um bei 30 bis 35 Grad zu fermentieren
- Der Fermentierungsprozess sorgt dafür, dass die gesamte Bohnenmasse mit einem weißen Pilz überzogen wird
- Der Pilz sorgt dafür, dass die Bohnenmasse zu einem schnittfesten Produkt wird
Welche wichtigen Nährstoffe hat Tempeh und was macht das Sojaprodukt so gesund?
- Frei von Cholesterin
- Reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren
- Reich an B-Vitaminen wie bspw. 0,2 mg Vitamin B6 pro 100 g Tempeh
- 19 g Eiweiß pro 100 g Tempeh
- 2,7 mg Eisen pro 100 g Tempeh
- 142 mg Kalzium pro 100 g Tempeh
- 230 mg Magnesium pro 100 g Tempeh
Wie verwende ich Tempeh?
- Tempeh anbraten, frittieren oder backen
- Kann auch ungebraten bzw. unfrittiert gegessen werden, da die Sojabohnen bereits vorbehandelt worden sind
- Da es ein schnittfestes Produkt ist, kann es in Scheiben oder Würfel geschnitten werden
Aufrund seines milden, nussigen, aber auch pilzigen Geschmacks, findet Tempeh vor allem Anwendung
- In Salaten
- Bei asiatischen Gerichten
- Bei Pastagerichten
- Als Suppeneinlage
- Als Tempeh-Medaillons (Schnitzel)
- In Gemüsepfannen
- Als Snack zu einem leckeren Dip
Tempeh besteht also wie Tofu aus Sojabohnen, besitzt aber deutlich mehr Nährstoffe, da es weniger industriell behandelt worden ist. Es ist daher ein gern gesehenes Produkt in der asiatischen, veganen Küche und kann beispielsweise mühelos im Shop der Tempeh Manufaktur bestellt werden. Da die Zubereitung von Tempeh aufgrund der schnittfesten Masse gut zu handhaben ist, findet es auch hierzulande immer mehr Zuspruch – jedoch sollten sich Anfänger beim Anbraten ein wenig gedulden und herausfinden, wie Tempeh für einen selbst am besten gebraten, frittiert oder eben gebacken werden kann. Übung macht schließlich den Meister.