Milchprodukte sind aus den Supermärkten und Kühlschränken der Deutschen nicht wegzudenken. Von Klassikern wie Butter, Käse und Frischmilch über Produkte diverser Fettgehalt-Abstufungen bis hin zu laktosefreien Erzeugnissen haben Konsumenten eine breitgefächerte Auswahl. Doch auch die Diskussionen um mögliche schädliche Substanzen in Milchprodukten sind vielfältig.
Damit immer ausreichend Milch vorhanden ist, um die große Nachfrage zu decken, und um eine lückenlose, möglichst ergiebige Milchproduktion zu gewährleisten, setzt die Industrie verstärkt auf Massentierhaltung. Unabhängig von den moralischen und ethischen Fragen, welche diese aufwirft, sind viele Konsumenten heute auch in puncto Gesundheit verunsichert. Immer wieder kommen Fragen rund um den Einsatz von Antibiotika in den Kuhställen auf: Werden diese den Tieren zugeführt und, wenn ja, können sie auch dem menschlichen Organismus schaden?
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Heutzutage liefern Kühe in Melkbetrieben bis zu 50 Liter Milch pro Tag. Dieses „erzüchtete“ Verhalten kann eine Kuh stark belasten und zu einem erhöhten Krankheitsrisiko führen. Die Tiere sind anfälliger für beispielsweise Euter-Entzündungen oder auch andere Infektionskrankheiten. Jedes Medikament muss zwar vor Verabreichung von einem Tierarzt verordnet werden, Antibiotika kommen jedoch recht häufig in der Massentierhaltung zum Einsatz, da bei einem Erkranken von Nutztiere dort die Gefahr sehr hoch ist, dass sie auch andere Tiere anstecken. Da die Konsequenzen enorm für den jeweiligen Betrieb wären, werden erkrankte Tiere mit Antibiotika behandelt – teils auch bereits vorbeugend, um sich nicht mit den Krankheitserregern zu infizieren.
Wie schädlich sind die Antibiotika
Generell können in tierischen Produkten teilweise Rückstände von Antibiotika festgestellt werden – jedoch findet im Prozess der Zulassung eines Medikaments eine Festlegung einer Rückstandshöchstmenge statt. Überschreiten Produkte diesen jeweiligen Wert, so gelangen sie nicht in den Handel. Die erkrankten Tiere unterliegen nach der Behandlung zudem einer Wartefrist, bis keine gefährdenden Mengen an Rückständen mehr in der Milch vorhanden sind. Das gesundheitliche Risiko für den Verbraucher wird vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) als gering eingeschätzt. Eine regelmäßige Überprüfung durch die Behörden soll diese Sicherheit gewähren.
Immer wieder kommt es allerdings zu Antibiotikamissbrauch in der Tierhaltung. Durch verseuchtes Futter gelangt das Antibiotika in das Fleisch und die Milch. Häufig sind Höfe und Hersteller im Ausland die Übeltäter, doch auch sie liefern nach Deutschland und in die EU. Die Tierschutzorganisation listet auf ihrer Seite sämtliche Skandale um illegale Praktiken in der Tierwirtschaft.
Im schlimmsten Fall drohen Resistenzen
Bei zu häufigem Einsatz können Antibiotika jedoch zu einer Resistenzentwicklung gegen bestimmte Wirkstoffe führen. Ob diese Resistenz sich ebenfalls auf dem Menschen übertragen kann, ist zwar offiziell umstritten – richtig wohl fühlt man sich angesichts der Diskussion jedoch nicht. Da ist es auch nur ein schwacher Trost, wenn überhaupt, dass laut BfR derzeit noch keine gesicherten Analysen darüber vorliegen, inwiefern sich die Anwendung von Antibiotika bei Nutztieren auf die Verbreitung von Resistenzen beim Menschen auswirkt.
Milch – ja oder nein?
Für Veganer stellt sich diese Frage natürlich erst gar nicht. Doch auch sie finden sich regelmäßig in Diskussionen wieder, in denen es um die Frage geht, wie viel Milch man konsumieren sollte und ob
Milchprodukten generell auch noch positive Aspekte zugute kommen? Aufgrund vielerlei Kritik in Bezug auf ethische Werte, Tierschutz und Gefahren für den Verbraucher drängen sich diese Fragen heute aber nicht nur Veganern auf. Das stärkste Pro-Argument für Milch in puncto Gesundheit ist für viele sicherlich nach wir vor der hohe Kalzium-Anteil in Kuhmilch. Besonders bei Kindern unterstützt es den Aufbau von Zähnen und Knochen. Milch zählt daher für viele Eltern nach wie vor zu einem wichtigen Bestandteil auf dem Einkaufszettel. Eine vegane Ernährung ist allerdings auch für Kinder möglich, da es eine Reihe von veganen Kalzium-Quellen gibt. Im Zweifelsfall sollten Eltern aber auf jeden Fall den Rat von einem Ernährungsexperten einholen.
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